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Arbeitskreis „Menschenrechte im 20. Jahrhundert“. Quellen zur Geschichte der Menschenrechte

Titel
Quellen zur Geschichte der Menschenrechte.
Herausgeber
Arbeitskreis Menschenrechte im 20. Jahrhundert, Fritz Thyssen Stiftung, Köln DE: <http://fritz-thyssen-stiftung.de>
Veröffentlicht durch
Arbeitskreis "Menschenrechte im 20. Jahrhundert"
Von
Anna Delius, Friedrich-Meinecke-Institut für Geschichts- und Kulturwissenschaften, Freie Universität Berlin

Dass Menschenrechte ein spannendes Beschäftigungsfeld für Historiker/innen darstellen, ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr: Zahlreiche geschichtswissenschaftliche Publikationen und laufende Forschungsprojekte zeugen davon, dass man es im Bereich der Menschenrechtsgeschichte auch in Deutschland mit einem inzwischen etablierten Forschungsfeld zu tun hat. Die wissenschaftlichen Trends manifestieren sich auch in der Entstehung und Finanzierung wissenschaftlicher Projekte und Netzwerke. So hat die Fritz-Thyssen-Stiftung im Jahr 2012 den Arbeitskreis „Geschichte der Menschenrechte im 20. Jahrhundert“ ins Leben gerufen, um „[…] die Entwicklung der Menschenrechte im 20. Jahrhundert historisierend zu reflektieren“.

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Die Website ist optisch ansprechend und klar in drei Hauptkategorien gegliedert, dazu gehören „Personen der Menschenrechtsgeschichte“, „Mediathek zur Geschichte der Menschenrechte“ und „Schlüsseltexte zur Geschichte der Menschenrechte“. In der ersten Rubrik werden 16 unterschiedliche Menschen vorgestellt, die ihr Engagement für Menschenrechte als „wesentlichen Teil ihres Lebenswerkes“ verstehen. Es sind 16 meist biografisch-narrative Interviews abrufbar, entweder als Videomitschnitte und/oder in Textform. Eine klare Anordnung der Interviews – etwa chronologisch oder geographisch – wäre von Vorteil gewesen. Neben Ostmitteleuropa liegen weitere regionale Schwerpunkte auf Süd- und Mittelamerika sowie Israel/Palästina, hier wiederum mit dem Fokus auf palästinensischen Akteuren, wie zum Beispiel dem Gründer der größten palästinensischen NGO, „Al-Haq“, Raja SHEHADEH. An den Interviews zeigt sich, dass es sich bei „Menschenrechtsgeschichte“ oft um die Geschichte zivilgesellschaftlicher Initiativen, sozialer Bewegungen und/oder Internationaler Organisationen handelt. Das Gespräch mit den argentinischen „Madres de la Plaza de Mayo“, also den Müttern der in der Militärdiktatur (1976–1983) verschleppten und getöteten Gegner des Regimes, die seitdem Aufklärung fordern, steht neben dem Interview mit dem ehemaligen liberalen Bundesinnenminister Gerhart BAUM. Baum war in den 1990er-Jahren unter anderem UN-Sonderberichterstatter für den Sudan. Die lebensgeschichtlichen Interviews mit Menschenrechtsaktivisten und Völkerrechtlern wie Thomas BUERGENTHAL, Benjamin FERENCZ und Ariyeh NEIER illustrieren außerdem, dass es häufig Überlebende der Shoah bzw. deren Kinder waren, die sich beruflich dem Einsatz für Menschenrechte weltweit verschrieben haben.

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